Der Große Türkenkrieg

1683 sind die Türken nach 1529 zum zweiten Mal vor Wien gescheitert. Am 12. September kassierte ihr Heer nach einem zermürbenden Belagerungskrieg eine vernichtende Niederlage gegen ein angerücktes Entsatzheer aus kaiserlichen, polnischen, bayrischen, sächsischen und reichsdeutschen Truppen. Der Jubel in Europa über den herrlichen Sieg am Kahlenberg ist groß und tatsächlich stellt er einen Wendepunkt im Jahrhunderte langen Ringen um Mitteleuropa zwischen dem muslimischen Osten und dem christlichen Westen dar. Die Kräfteverhältnisse kehren sich um, die Türken geraten für immer in die Defensive. Karl von Lothringen, Max Emanuel von Bayern (der blaue König), Ludwig von Baden (der Türkenlouis) und Prinz Eugen feiern große Siege. Mit dem Frieden von Karlowitz von 1699 endet dieser lange Krieg. Das Osmanische Reich muss ganz Ungarn einschließlich Siebenbürgen und den Großteil Kroatiens abtreten und verliert seine Großmachtstellung in Europa.